Erfurt: Um dem Mangel an barrierefreien Wohnungen abzuhelfen, wurde bereits 2009 ein Förderporgramm für entsprechende Umbaumaßnahmen vom Bund und der KfW-Bank aufgelegt. Die Mittel von aktuell insgesamt 130 Millionen Euro waren jedoch auch 2021 zu knapp bemessen.Von KfW-Seite hieß es dem neuesten Newsletter des Landesbehindertenbeauftragten von Thüringen, Joachim Leibiger, zufolge unlängst: "Die Bundesmittel für barrierereduzierende Maßnahmen sind leider aufgebraucht." Dies hat den Beauftragten zu klaren Worten zu diesem Thema in seinem Newsletter animiert.
"Barrierefreier Wohnraum ist auch in Thüringen Mangelware. Was liegt also näher, als den wachsenden Bedarf durch jährlich steigende, realistisch bemessene Zuschüsse zu fördern? Aber nichts da, so war es von der KfW zu hören, auf halber Strecke heißt es regelmäßig: 'Tut uns leid – Anfragestopp, das Geld hat wieder einmal nur bis zur Jahresmitte gereicht.' Bedarf groß, Mittel zu wenig, so ist es Jahr für Jahr. Dabei sind barrierefreie Wohnungen so wichtig und bieten für Menschen mit Behinderungen, aber auch Ältere, oft die einzige Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, bringt es auch der VDK Landesverband Hessen-Thüringen auf den Punkt und startete eine Petition zur Änderung der Bauordnung in Hessen. 'Barrierefreies Bauen muss zum Standard werden', fordert der VDK. Wir schließen uns an", betont Joachim Leibiger.
Und weiter schreibt er in seinem neuesten Newsletter: "Und was unternimmt die öffentliche Seite? Zum Barrierereduzierungsprogramm des Landes hatten wir uns ja schon - enttäuscht - im letzten Newsletter geäußert. KfW: Statt einer Stärkung des Fördertitels wird als Notlösung ein zinsgünstiger Kredit für altersgerechten Umbau verkauft. Aber: Wir arbeiten daran."