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Bahn Challenge: Gemeinsam gegen Barrieren beim Bahnfahren

Berlin: Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) unterstützt die heute gestartete „100.000 Euro Bahn Challenge“ von "Barrierefreie Bahn“ und "refundrebel“, um gemeinsam ein Zeichen gegen Barrieren beim Bahnfahren zu setzen. "Defekte Toiletten, fehlende Hublifte und kaputte Aufzüge zwingen behinderte Menschen dazu, eine Zugfahrt nicht antreten zu können oder mit viel Aufwand und hohen Kosten eine Reise fortzusetzen. Damit muss jetzt Schluss sein", heißt es in einer von der ISL versandten Pressemitteilung zum Start der Aktion.

Die Bahn habe für jede Barriere zu zahlen und dieses Recht auf Entschädigung werde seit längerem erfolgreich durchgesetzt, betonte die ISL. "Bahn fahren, Barrieren erleben müssen, Entschädigung unkompliziert einfordern. Deshalb unterstützen wir diese Kampagne aus voller Überzeugung. Behinderte Menschen können endlich zu ihrem Recht kommen und müssen sich nicht mehr mit langem Schriftverkehr und lauwarmen Entschuldigungen abspeisen lassen,“ so kommentiert Alexander Ahrens von der ISL. Weiter führt er aus: "Wir würden es begrüßen, wenn weitere Legal Tech Unternehmen in Menschen mit Behinderungen einen Markt sehen und dieses Angebot ebenfalls offensiv anbieten würden.“

Bei der "100.000 Euro Bahn Challenge“ werden pro gemeldeten Fall erfahrungsgemäß im Durchschnitt 333 Euro von der Bahn als Entschädigung gezahlt. Ziel ist es 300 Bahnfahrten mit Barrieren als Entschädigung einzufordern. Ein Teil des eingeforderten Geldes wird behinderten Menschen zu Gute kommen, die derzeit auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine sind.

Die Ergebnisse der "100.000 Euro Bahn Challenge“ wird die ISL gemeinsam mit anderen Aktivist*innen auf einer politischen Kundgebung mit Forderungen zum Thema "Barrierefreies Reisen mit der Bahn“ am 5. Mai 2022 von 10:00 bis 12:00 Uhr am Brandenburger Tor auf dem Platz des 17. März mit Nachdruck präsentieren.

Die "Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL)“ ist eine menschenrechtsorientierte Selbstvertretungsorganisation und die Dachorganisation der Zentren für Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen. Sie wurde nach dem Vorbild der US-amerikanischen „Independent Living Movement“ gegründet, um die Selbstbestimmung behinderter Menschen auch in Deutschland durchzusetzen, wie es in der Presseinformation des Selbstvertretungsverbandes heißt.

Link zu weiteren Infos zur Aktion "100.000 Euro Challenge"